Gestern ging unser Jugendworkshop "FAKE NEWS. Die Wahrheit hinter den Worten" zu Ende. 4 Tage mit SchülerInnen, Studierenden, FreiwiligendienstlerInnen und Berufstätigen aus Deutschland, Polen, Ungarn, Rumänien und der Ukraine. Trotz einiger Sprachschwierigkeiten waren die Gespräche intensiv und lebhaft.
Es geht ja auch um viel. Wer belogen wird, kann keine richtigen
Entscheidungen treffen; es entstehen Vorurteile und Misstrauen. Kann man denn
in so einer Welt noch vertrauen? Ja, man kann und muss, wie sonst sollte man Freundschaften
aufbauen? Das heißt natürlich nicht blind vertrauen, sondern aufbauen auf dem Vertrauen
in sich selbst und in die eigenen Fähigkeiten.
Wir haben den Begriff Wahrheit näher betrachtet, der in
manchen Sprachen mit den Wörter Treue und Gerechtigkeit sehr eng verwandt ist,
der also nicht immer nur Fakten bedeutet. Fakten müssen mit der Wirklichkeit übereinstimmen und können bewiesen werden. Wahrheit hat – auch in
der Bibel – viel dem eigenen Handeln zu tun: mit Authentizität. Das könnte auch
helfen, Fake News zu entlarven: Was ist die Absicht dahinter? Will da jemand einfach Angst
oder Hass erzeugen? Sind die Quellen authentisch? Stehen die Autoren als echte Personen
hinter dem, was sie verbreiten?
Es war dann auch gar nicht so, dass wir „Alten“ in der
Tagungsleitung den jungen TeilnehmerInnen am Workshop Alles beibringen
mussten. Vielmehr haben sie viel voneinander erfahren oder gemeinsam
erarbeitet: in Interviews auf der Straße, in Gesprächen und beim Rollenspiel und nicht zuletzt am
Europaabend, wo sie die besonderen Situationen in ihrem jeweiligen Land
vorgestellt haben, mit informativen
Videos und Länderquizzen, aber auch mit Tänzen, Liedern und allerlei Mitgebrachtem.
Ein bisschen viel gesessen haben wir wohl.
Wir vom Team nehmen uns das zu Herzen und vertrauen nächstes Jahr noch mehr in
die Fähigkeiten der jungen Menschen, erzählen ihnen weniger und lassen mehr Bewegung aufkommen.
Gegen Vorurteile helfen am besten eigene Erfahrungen.
Meine Erfahrungen nach diesem Workshop mit jungen Menschen aus der Ukraine, aus
Polen, Rumänien, Ungarn und Deutschland stimmen mich jedenfalls optimistisch
für die Zukunft Europas.
***Yesterday
we ended the youth workshop on "FAKE NEWS. The Truth Behind the Words". 4 days with
students at school or university and some already working in a job - from Germany,
Poland, Ukraine, Hungary and Romania. It was a very diverse group in every way.
Despite some language difficulties, the discussions were intense and lively.
There is much at stake, indeed. If people are lied to, how can they come to a right
decision. It may lead to prejudice and distrust. But can one still trust at
all? Yes, one can and one has to, how else can we build friendships? Of course,
this does not mean blind trust but a trust built on the foundation of trust in ourselves
and in our abilities.
We looked
at the term Truth that, in some languages, is closely related to the words
Faith and Righteousness/Justice. So Truth means more than just facts that always need to withstand
scientific scrutiny, but Truth also means being true, acting truthful. To me, this
seems to be also helpful in the face of fake news: What are the intentions of
those who spread them? Do they mean to cause fear or hate? Are there authentic sources
and do the authors stand for their messages as real persons?
It was not
that we “old ones” from the team needed to teach the youngsters all of this.
No, they did a great job learning from each other and finding out by themselves:
in interviews in the streets of Berlin, in discussions and role playing and,
last not least, in our Europe Evening with informative videos presenting the respective
countries, with quizzes, songs, dances and all kinds of contributions.
We may have
spent too much time just sitting in our chairs. We, the team, have taken note
of that and plan on trusting in our young participants’ abilities more next
year.
The best remedy against prejudice is personal experience. My experience
with these young people from Germany, Poland, Romania, Hungary and Ukraine do
indeed leave me with good hope for a future Europe.
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