Gestern ging unsere pädagogische Studientagung zum Thema Gerechtigkeit
zu Ende. Es ging um die Ursprünge unserer Sehnsucht nach Gerechtigkeit, die Beiträge
der Reformation, besonders mit Blick auf die Bildungsgerechtigkeit, um soziale Gerechtigkeit
und Modellen für ein bedingungsloses Grundeinkommen, aber auch um Gerechtigkeit
zwischen den Generationen, die um füreinander da sein zu können und zu wollen,
auch miteinander erleben können müssen. Es wurde deutlich, dass unsere
menschlichen Vorstellungen, dass Gerechtigkeit in irgendeiner Weise an Leistung
geknüpft sein sollte, nur ungerecht sein können. Schon zur Zeit der Reformation
führte man in Wittenberg die „Gemeinen Kästen“ ein, in die die Reichen
einzahlten und aus denen den Armen nach ihren Bedürfnissen geholfen wurde.
Und schon der Prophet Mohammed, dessen damals neue
Religion, der Islam, zur Zeit des Übergangs von Tausch- zu Geldgeschäften
geboren wurde, überzeugte zu Beginn auch durch seine Bemühungen um mehr
Ausgleich zwischen Arm und Reich. Das Thema Islam ist in unserer Tagung ein
wenig zu kurz gekommen, aber als Fazit blieb, dass alle Bemühungen um Gerechtigkeit
von einem Argument ausgehen können: der absoluten Gleichwertigkeit aller Menschen.
Gleich, ob wir dies ableiten von der Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott
oder den Allgemeinen Menschenrechten, auf die jeder ein Recht hat, oder der Menschenwürde,
die unantastbar ist. Bei Luther heißt es, dass der Mensch gerecht allein durch
die Gnade Gottes sein kann. Die Allgemeinen Menschenrechte – auf Unversehrtheit,
auf Wohnung, Kleidung, Bildung … - gelten für wirklich alle Menschen, egal wo sie
leben, egal was sie tun oder ob sie überhaupt arbeiten oder etwas leisten, so
wie die Gnade Gottes immer völlig unverdient geschenkt wird. Der Grundgedanke
des Bedingungslosen Grundeinkommens ist im Prinzip derselbe, der Martin Luther
antrieb.
Wir waren ein sehr vielfältige Gruppe von Jüngeren und
Älteren, (relativ) Armen und (vergleichsweise) Reichen, christlich engagierten
und kirchlich distanzierten, Berufstätigen Arbeitssuchenden, Renter/-innen,
Angestellte und Freiberufler/-innen… aus Deutschland, Polen, Ukraine und USA, und
so hat es mich doch ein bisschen überrascht, wie harmonisch die ganze Gruppe
doch war.
Yesterday we
ended the study conference on the topic of Justice or Righteousness which are
actually the same word in German. We began our search for the origins of our
yearning for justice in the Age of the reformation (but the prophet Mohammad who
funded Islam at a time when people were just changing from barter to money trade,
also convinced by his endeavours to balance the situation between the rich and
the poor and this create more justice. Most of the time we meant Justice,
thinking about how all people have equal rights to food water, clothes and
shelter, as well as participation and education… no matter where they are born
and what they are able or willing to contribute. The idea behind the (Global) Unconditional
Basic Income is just that, the same that brought forth the Declaration of
Universal Human Rights. For Martin Luther – and maybe for Mohammad as well –
the reason is that all people are equal before God, the creator of all. Luther
explained by his doctrine of justification that God no one can be justified by
his or her own achievements but all may have the grace of God through faith
alone – or simply for being there.
We were a very
diverse group with people from Germany,
Poland, Ukraine and USA, older and younger, employed, retired or jobless,
relatively rich and relatively poor, and so it was a pleasant surprise just how
harmonious our discussions were.